Dazu gehört alles, was keine Klausur ist: mdl. und praktische Unterrichtsleistungen, dazu können Kursmitschriften, Tests, Referate und Stundenprotokolle gehören. Im Wesentlichen bezieht sich die SM aber auf die mdl. Beteiligung, und die Kursabschlußnote ergibt sich in schriftlichen Fächern gleichwertig (d.h. nicht 50:50 !) aus dem Beurteilungsbereich "Klausuren" und dem Beurteilungsbereich "SM", in nicht-schriftlichen Fächern dagegen zu 100%. Diesem Bereich kommt also im Gegensatz zur Unter- und Mittelstufe ein besonderes Gewicht zu. Hinzu kommt, daß der Lehrer nicht mehr verpflichtet ist, sich die Leistung bei Euch abzuholen, sondern Ihr seid verpflichtet, die Leistungen unaufgefordert zu erbringen.
WIE KANN MAN SICH UND SEINE LEHRER VERHALTENSPSYCHOLOGISCH MANIPULIEREN, IN DIESEM BEREICH GUT ABZUSCHNEIDEN ?
--> Hülshoff / Kaldewey: Training rationeller lernen und arbeiten, Klett-Verlag
Das Lernen lernen wird in der Schule nicht gelehrt und gelernt, z.T. kann man es in VHS-Kursen nachholen oder durch Bücher.
VOM REZEPTIVEN LERNEN ZUR AKTIVEN MITARBEIT IM UNTERRICHT
Vorherrschende Arbeitshaltung im Unterricht: passives Hinnehmen, unbeteiligtes Anhören, mechan. Mitschreiben. Innere Ursachen: 1) Mängel in der Arbeitshaltung wie geistige Bequemlichkeit, Konsumentenverhalten, 2) psychische Ursachen wie Motivationsmängel , Konzentrationsschwierigkeiten, seel. Belastungen, Mißerfolgstrauma, 3) Mangel an Fachkenntnissen wie Wissenslücken, fehlender Überblick, mangelnde Vorbereitung und fehlende Übung. Äußere Ursachen betreffen die Größe der Lerngruppe, ungünstige Raum- oder Sitzverhältnisse, dem Stoff nicht angepaßte Unterrichtsform, individuelle Probleme mit dem Lehrer.
T Q 3 L - M E T H O D E
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TUNE-IN - sich einstimmen: pünktlich im Unterrichtsraum anwesend sein, Buch und Heft aufschlagen, den Unterrichtszusammenhang vergegenwärtigen (Was war in der vergangenen Std. ? HA ? Neues Thema ?), so daß man mit Unterrichtsbeginn ohne Schrecksekunde durchstarten kann.- Die Pünktlichkeit ist ein bes. Problem in der Oberstufe: permanenter Raumwechsel, z.T. lange U.wege verhindern oft einen pünktlichen U.beginn. Wenn man aber zur 1. Stunde bzw. nach der Pause zu spät kommt, gibt es prinzipiell keine Entschuldigung. Wenn man dann von einem Lehrer nur noch gerecht statt wohlwollend behandelt wird, steht man sich schon schlechter. Man sollte das Wohlwollen eines Lehrers nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, wer weiß, wann man darauf angewiesen ist.
QUESTION - fragen: Lernen bedeutet die Verknüpfung neuer
Lerninhalte mit bereits bekannten Vorstellungen und Erfahrungen. Dabei
gibt es unterschiedliche Lerntypen (Lesen / Hören / Sehen / Tasten
als Eingangskanäle --> VESTER). In einer LERNMATRIX werden die Erfahrungen
verknüpft, Nervenbahnen leitender gemacht. Von den Sinnesorganen gelangen
109 bit/sec (der Info.gehalt von 1000 Büchern) zum Gehirn, das nur
102 bit/sec bewußt verarbeiten kann, 10 bit/sec gelangen ins Kurzzeit-,
1 bit/sec ins Langzeitgedächtnis. Damit das Gehirn nicht hoffnungslos
mit Info.müll zugeschüttet wird, speichert es nur das Wichtige,
und wichtig ist das, was mehrfach auftaucht. Wenn man im Vorgriff lernt
(das verpönte "Vorlernen"), hat man bereits eine grobe Grundstruktur,
in die man den Stoff der Unterrichtsstunde einordnen kann, bei der Vorbereitung
ist man schon auf besondere oder individuelle Schwierigkeiten des Stoffes
gestoßen, die man in gezielte Fragen umsetzen kann. Manche Schüler
überlegen sich gezielt zu Hause Fragen, um Interesse zu demonstrieren;
ein erfahrener Lehrer wird aber bald echtes Interesse von „Schleimen“ unterscheiden
können. Fragen stellen ist aber eine einfache Möglichkeit der
Unterrichtsbeteiligung: es gibt keine dummen Fragen außer der, die
ein Mitschüler gerade gestellt hat und die der Lehrer ausführlich
erläutert hat. Wenn man eine Frage stellt und der Lehrer - um seine
Schrecksekunde zu überwinden - diese an den Kurs weitergibt, um selbst
Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, stellt man oft fest: 1) den Mitschülern
ist das gleiche Problem ebenfalls unklar, man kann also seine gute Pfadfinder-Tat-des-Tages
abhaken, 2) der Lehrer erhält so Informationen über den Lernprozeß
des Kurses, an welchen Stellen Verständnisschwierigkeiten eine Wiederholung
/ Vertiefung notwendig machen, 3) man gibt dem Lehrer Gelegenheit zu helfen,
dafür ist er da, er freut sich, wenn er gebraucht wird und ein Abglanz
des Wohlwollens fällt in Form einer guten Note oder eines positiven
Eindrucks im Hinterkopf auf den Fragenden. Wenn man Hemmungen hat, Antworten
zu geben, weil man nicht 150%ig sicher ist, kann man sich z.B. vornehmen,
in der nächsten Unterrichtsstunde eine Frage zu stellen (diesen Vorsatz
kann man symbolisch oder unverschlüsselt auf sein Mäppchen notieren).
Die Überwindung der Sprachhemmung wird einen motivieren und der Erfolg
stellt sich automatisch ein. Eine weitere empfehlenswerte Methode ist es,
sich auf eine freiwillige Wiederholung vorzubereiten. Damit habt Ihr in
der Hand, wann eine Leistung von Euch überprüft wird. Das geschieht
besser zu einem Zeitpunkt, auf den Ihr Euch intensiv vorbereitet habt als
zu einem Euch nicht genehmen Termin. Vielleicht könnt Ihr dann zu
Hause erleichtert aufstöhnen: "Mutti, Mutti - er hat gar nicht gebohrt."
Auf diese Weise hat mein Bruder mit minimalem Aufwand sein Abitur geschafft:
einige Zeit gelernt und ständig gemeldet, als er dann nicht mehr drangenommen
wurde, weil er offensichtlich alles wußte, hat er noch eine Zeitlang
seine Antworten in die Klasse gerufen und sich dann auf seinen Lorbeeren
ausgeruht. Wenn man sich einmal ein Image geschaffen hat, hat man es leichter.
Zur Leistung gehört auch die L.beurteilung: fragt gelegentlich
nach Eurem Leistungsstand. Lehrer unterrichten gerne, aber hassen die Zensuren
wohl mehr als Ihr. Zensuren müssen sein. In 11.2 muß ein Kurslehrer
einen neuen Kurs schon innerhalb kurzer Zeit beurteilen, mehrere Einzelzensuren
- individuell erfragt oder regelmäßig, z.B. monatlich bekanntgegeben
- objektivieren das Bild. Gelegentlich ist eine intersubjektive Überprüfung
interessant: Jeder Schüler gibt jedem Mitschüler eine Note (Namensliste
an der Tafel, jeder schreibt nur hintereinander die Zensuren auf), anonym
wird die Notenverteilung an der Tafel per Strichliste ermittelt, so ergibt
sich - wenn man ggf. pos. und neg. Ausreißer außer Acht läßt
- ein Leistungsprofil des Kurses, das aber meist im Schnitt schlechter
ist, als wenn der Lehrer die Zensuren allein gegeben hätte. Wenn der
Lehrer seine Beurteilung vorher notiert hat, kann man ggf. über Abweichungen
diskutieren. Man darf aber nicht vergessen, daß Ihr als Beteiligte
auch subjektiv und mit beschränktem Überblick urteilt, der Lehrer
hat nicht nur eine langjährige Erfahrung, sondern aufgrund eines wissenschaftlichen
Studiums, der Referendarausbildung und zweier Staatsexamina das Recht,
Euch zu beurteilen.
LOOK AT THE SPEAKER - den Vortragenden anschauen: Blickkontakt verhindert Ablenkung und Ermüdung, man wirkt interessiert und erhält alle nonverbalen Kommunikationsimpulse.
LISTEN - richtig zuhören: versuchen, Wichtiges von Nebensächlichem zu unterscheiden, zum selbständigen Lernen gehört
ZUHÖREN - MITDENKEN - GEHÖRTES STRUKTURIEREN, AUF DAS WESENTLICHE REDUZIEREN - IN KURZFORM ÜBERSICHTLICH NOTIEREN - BEI ALL DEM NOCH AKTIV MITARBEITEN Dies scheint anfangs eine nicht leistbare Überforderung, kann aber durch Üben schnell in Fleisch und Blut übergehen. Bittet anfangs / bei Bedarf ggf. um Verlangsamung des Sprechtempos, um Pausen für die Zusammenfassung, um Strukturierungshilfen wie Tafelanschriften oder verbale Gliederungen.
Mitschrift auf lose (Ringbuch-)Blätter, einseitig und übersichtlich beschrieben, Identifikationsleiste mit Kurs / Fachgebiet / Stoff / Datum / Seitenzahl. Entwickelt ein individuelles System von abkürzenden Schreibweisen: übliche, eingeführte Abk. (usw., s.o., vgl., wg., vs.), überflüssige Vokale weglassen (Ltg.), Komposita (E-Werk), 1. Wortbestandteil zur Identifikation (Gym. --> nasium / nastik), Plural durch 's' oder Kons.verdoppelung, Zeichen und Symbole: männl., weibl., --> ("führt zu") , ==> ("daraus folgt"), ! o. // (wichtig), ? (fraglich), ---| (Hemmung) , durch , nicht, + , =, < / >, ... Wenn man seine Mitschrift mit der eines anderen Kursteilnehmers vergleicht, kann man Lücken / Unverstandenes ergänzen bzw. neue Techniken lernen.
LOOK OVER - sich von Zeit zu Zeit vergewissern, daß der 'rote Faden' des gedanklichen Zusammenhangs noch sichtbar ist.
WEITERE THEMEN DES BUCHES:
- Angewandte Lernpsychologie
- bessere Zeiteinteilung
- Arbeitsplatz-Organisation
- HA sinnvoll erledigen
- Fachliteratur rationell erarbeiten
- Protokolle, Fach- und Seminararbeit
- mdl. Referat - Gruppenarbeit
- lang-, mittel- und kurzfristige Vorbereitung auf mdl./schriftl. Prüfungen