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Texte zum Thema "Sprachlenkung"

„Die Dinge falsch benennen, heißt das Unglück der Welt vergrößern.“

Albert Camus

Die römische Republik stand am Abgrund. Der Abbau sozialer Wohltaten erzeugte starke politische Unruhen. Wahlkämpfe und Wahlbetrug, Schulden und Erpressung trieben auf einen Notstand hin, der in der berühmten Verschwörung des Catilina im Jahre 63 v. Chr. gipfelte. Damals klagte der Jüngere Cato das dekadente Rom, die fordernden Massen und die bestechlichen Aristokraten an. "Nos vera rerum vocabula amisimus". Zu deutsch: Wir haben die wahren Worte für die Dinge verloren.
Jedem Desaster, jeder Katastrophe, jeder Ungeheuerlichkeit geht immer eine Sprachverschmutzung, ein Missbrauch der Wörter voraus. Wo man menschliche Wesen als „Parasiten“ bezeichnet, wird es über kurz oder lang zu ihrer Vernichtung kommen.

Amos Oz, israel. Schriftsteller

„Wenn ich ein Wort gebrauche“, sagte Goggelmoggel in recht hochmütigem Ton, „dann heißt es genau, was ich für richtig halte – nicht mehr und nicht weniger.“

„Es fragt sich nur“, sagt Alice, „ob man Wörter einfach etwas anderes heißen lassen kann.“

„Es fragt sich nur“, sagte das Goggelmoggel, „wer der Stärkere ist, weiter nichts.“

Lewis Carroll: Alice hinter den Spiegeln

Kungfutse:            (i.e. Konfuzius)                             

Gespräche

Der chinesische Meister Kungfutse wurde einst vom Fürsten des Staates We gefragt, was er für das Wichtigste im Staatsleben ansehe. Der Meister sprach: “Was vor allem nötig ist, ist, dass man alle Dinge beim rechten Namen nennen kann.” Der Fürst Dsi Lu äußerte sich ziemlich absprechend über die Äußerung des Meisters. Kungfutse verwies ihm dies und antwortete: “Man darf das, was man nicht versteht, nicht beiseite lassen. Wenn die  Begriffe nicht richtig sind, so stimmen die Worte nicht; stimmen die Worte nicht, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist; ist das, was  gesagt wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande; kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht; gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft  das Recht nicht; trifft  das Recht nicht, so weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Also dulde man nicht, dass in den Worten irgend etwas in Unordnung ist. Das ist es, worauf alles ankommt.”

Sprachlenkung im Nationalsozialismus:

Viktor Klemperer: Aus dem Notizbuch eines Philologen ("Fanatismus") #SP#

Begriffe des Nationalsozialismus (Tabelle - Zuordnung)

Anordnungen des Propagandaministeriums an die Chefredakteure der Massenmedien #SP#

Gelenkter Bedeutungswandel und gesteuerter Sprachgebrauch

Katalog der spachlichen NS-Merkmale / Hilde Domin: Der Lyriker als Sprachhygieniker

Harald Weinrich: Können Wörter lügen ? #FK# #HR#

Hans-Martin Gauger: Unwahre Wörter ?

Moderne Euphemismen

Wolfgang Bergsdorf: Zur Euphemisierung von Begriffen  #SP#

Eike Christian Hirsch: Kernkraft

Eike Christian Hirsch: Rettungsschuss auf Gastarbeiter

Zur Euphemisierung von Begriffen

13 H 2: N.A. 09.12.2003 Euphemisierung (powered by €lli.Øt...)

 

Bertolt Brecht: Die List, die Wahrheit unter vielen zu verbreiten

                        Lösungsvorschläge

ergänzende Texte: Brecht: Der natürliche Eigentumstrieb & Bürger: Die Schatzgräber

 

George Orwell: NewSpeak ("1984") (.pdf + Biographie Orwell + Aufgaben)

NewSpeak (.doc)

Der Begriff "Asylant" - ein Disput

Die Begriffe "Autorität" & Arbeiter (Denotation & Konnotationen)

Tückische Spiele mit dem Wort "Freiheit" (5 S., nur für Interessierte...)